Agile User Stories
Was ist eine User Story in Agile?
Zu verstehen, was der Endnutzer will, ist der Schlüssel zur Verbesserung und Entwicklung deines Unternehmens. Ohne diese Informationen ist es schwer, Kund*innen zu gewinnen - vor allem, wenn deine Konkurrenten etwas anbieten, das mehr ihren Bedürfnissen entspricht.
An dieser Stelle können User Stories helfen.
Eine User Story in Agile ist eine einfache, detaillierte Beschreibung einer Softwarefunktion aus der Sicht des Benutzers. Sie definiert, was ein Benutzer von deinem Unternehmen benötigt, was dir hilft, die Arbeit zu priorisieren und den Kundennutzen zu verbessern. User Stories können Teil eines Agile Epics, also einer überordneten Aufgabe, sein.
User Stories sind ein gängiges Tool in der agilen Methodik, das es den Entwicklungsteams ermöglicht, in Iterationen zu arbeiten und sich darauf zu konzentrieren, den Benutzer*innen so schnell wie möglich kleine, wertvolle Funktionalitäten zur Verfügung zu stellen. Nutze das User Story Mapping Tool, um selbst Produkte und ihren Nutzen zu validieren.
Eine User Story hat in der Regel das folgende Format:
"Als [Benutzertyp] möchte ich [Ziel oder Zweck], damit ich [Nutzen oder Ergebnis] erreiche."
Eine User Story für ein Projektmanagement Tool könnte zum Beispiel lauten:
"Als Projektmanager möchte ich Aufgaben erstellen und den Teammitgliedern zuweisen, damit ich den Projektfortschritt verfolgen und sicherstellen kann, dass die Arbeit pünktlich abgeschlossen wird."
Beispiel für eine agile User Story
Stelle dir vor, du bist Website Designer für eine E-Commerce Website für Bekleidung. Um potenzielle Kunden zum Kauf zu bewegen, musst du eine Website entwerfen, die den Bedürfnissen und Wünschen deiner Kund*innen entspricht.
Aber wie genau sieht das für deine Zielgruppe aus?
Um vollständig zu verstehen, was die Kunden von deiner Website erwarten, führe eine Recherche durch, um herauszufinden, was deine Kunden wollen (mehr dazu später), und erstelle die folgenden User Stories:
"Als Kunde mit begrenzten finanziellen Mitteln möchte ich die Suchergebnisse nach Preisklassen filtern, um Produkte zu finden, die in mein Budget passen."
"Als Kunde, der sich für die neuesten Trends interessiert, möchte ich die Produkte nach den neuesten Ergänzungen auf der Website filtern."
"Als Kunde, der einen schnellen Kaufprozess wünscht, möchte ich eine Website nutzen, die einfach zu navigieren ist und auf der ich schnell einen Kauf tätigen kann."
Mit diesen User Stories hast du ein tieferes Verständnis dafür, was deine Kund*innen von ihrer Erfahrung auf deiner Website erwarten. Mit diesem Wissen bist du besser in der Lage, eine Website zu erstellen, die ihren Bedürfnissen entspricht und das bestmögliche Erlebnis bietet.
Warum sollte man eine Agile User Story erstellen?
User Stories stellen sicher, dass die Stimme des Endbenutzers gehört wird und das resultierende Produkt oder die Dienstleistung unter Berücksichtigung dieser Bedürfnisse entwickelt wird. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Vorteile der Erstellung von Agile User Stories näher erläutert:
Verstehen, was die Endbenutzer wollen
Agile User Stories werden aus der Perspektive des Endbenutzers und nicht aus der des Entwicklungsteams erstellt. So kannst du dich auf die Bedürfnisse und Ziele der Benutzer konzentrieren. Auf diese Weise kannst du ihnen die Merkmale und Funktionen zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um ein optimales Benutzererlebnis zu erhalten
Effektive Priorisierung der Arbeit
Wenn du weißt, wonach deine Kund*innen suchen, kannst du die Prioritäten deiner Arbeit entsprechend setzen. Mit anderen Worten: Du kannst dich zuerst auf die wichtigsten Anforderungen konzentrieren und so den größten Nutzen in kürzester Zeit erzielen.
Flexibler sein
Agile User Stories sind fließend und können schnell angepasst werden, wenn sich die Anforderungen ändern. Diese Flexibilität ermöglicht einen iterativen Ansatz im Softwareentwicklungsprozess, der es dem agilen Team erlaubt, einen größeren Mehrwert für Kund*innen zu schaffen.
Genaue Schätzungen vornehmen
User Stories können geschätzt werden und sind in der Regel mit Story Points verknüpft, die helfen, den für die Entwicklung einer Funktion erforderlichen Aufwand zu verstehen. Dies hilft bei der Planung und Ressourcenzuweisung.
Wie ist eine User Story aufgebaut?
Ein typisches Agile User Story Format besteht aus den folgenden drei Bereichen:
Wer braucht die Funktionalität?
Was wollen sie?
Warum brauchen sie es?
Folgend untersuchen wir diese Bereiche im Detail.
Wer ist der Endbenutzer?
Der erste Teil einer User Story besteht darin, zu beschreiben, wer der Endbenutzer ist. Dabei kann es sich um einen Kunden, einen Website Besucher, einen Admin-Benutzer oder eine andere Art von Benutzer oder Interessenvertreter handeln.
Was will der Endbenutzer?
Eine Aussage über das Ziel des Benutzers bei der Verwendung des Softwaresystems. Wenn die User Story beispielsweise für eine E-Commerce Website erstellt wird, möchte der Benutzer vielleicht Produkte mit Schlüsselwörtern suchen.
Warum wollen sie es?
Dies bezieht sich auf den Nutzen oder das Ergebnis, den/das der Benutzer durch das Feature oder die Funktionalität erhält. Bei einer E-Commerce Website könnte es sich um ein schnelles Auffinden der gesuchten Produkte handeln, wodurch das Einkaufserlebnis effizienter wird.
So verfasst du eine User Story in Agile
Nachdem wir nun die Vor- und Nachteile von User Stories in einem agilen Arbeitsablauf kennen, wollen wir nun den Prozess des Schreibens deiner eigenen User Stories durchgehen. Hierbei kann es helfen sich darüber im Klaren zu sein, was die Unterschiede zwischen DevOps und Agile sind.
Für diese Schritt-für-Schritt-Anleitung verwenden wir die agile Softwareentwicklung als Beispiel.
1. Identifiziere den Endbenutzer
Der erste Schritt besteht darin, den Endbenutzer zu identifizieren. Wenn du dir nicht sicher bist, wer dein Endbenutzer ist, gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen Prozess in Angriff zu nehmen.
Lass uns die folgenden Beispiele durchgehen:
Führe Kundenforschung durch
Wende dich an bestehende Kunden (wenn du noch keine Kunden hast, verwende potenzielle Kunden), um mehr über sie zu erfahren. Dazu kannst du eine Online Umfrage durchführen, über deine Social-Media-Kanäle um Feedback bitten oder sie direkt per E-Mail spezifische Informationen erfragen.
Überprüfe bestehende Kundendaten
Wenn du bereits Kunden hast, solltest du die vorhandenen Daten prüfen. Wenn du Informationen über deren demografische Merkmale (z. B. Alter, Standort, Beruf usw.) hast, kannst du diese Informationen nutzen, um dir ein Bild von deinem Endkunden zu machen.
Analysiere deine Konkurrenten
Wenn du keine bestehenden Kunden hast, die du überprüfen kannst, schaue dir an, auf welche Zielgruppe deine Konkurrenten abzielen. Dies gibt dir einen guten Hinweis darauf, wen du ansprechen solltest und wer deine Endkunden sein werden. Verwende unsere Wettbewerbsanalyse Vorlage, um diesen Prozess zu bewältigen.
Um sicherzustellen, dass du ein klares Bild von deinen Endbenutzern hast, solltest du unsere Benutzer Persona Vorlage als Leitfaden verwenden. Mit dieser Vorlage kannst du alle Daten über deine Endbenutzer an einem einzigen Ort sammeln und sie kontinuierlich aktualisieren, wenn neue Informationen ans Licht kommen.
2. Definiere das Ziel des Endbenutzers
Da du nun weißt, wer dein Zielbenutzer ist, solltest du herausfinden, was diese*r von deiner Software erwartet - einschließlich der spezifischen Funktionen.
Dazu kannst du die im vorherigen Abschnitt beschriebenen Aktivitäten durchführen. Sprich mit deinen Kund*innen, um herauszufinden, was sie wollen, analysiere vorhandene Daten, und schaue dir an, was deine Konkurrenten tun und wie deren Publikum darüber denkt.
Du kannst auch unsere Vorlage für Kundenprobleme verwenden, um die Probleme deiner Kund*innen zu identifizieren. Wenn du die Herausforderungen deiner Kunden verstehst, kannst du herausfinden, wie deine Software diese Probleme lösen und ein besseres Nutzererlebnis bieten kann.
3. Beschreibe das gewünschte Ergebnis des Endbenutzers
Als Nächstes musst du den Nutzen skizzieren, den der Endbenutzer aus der Verwendung dieser Funktion ziehen wird. Denke dazu an das soeben skizzierte Ziel und stelle dir die folgende Frage:
Was ist der Grund für dieses Ziel?
Wenn der Endnutzer zum Beispiel eine Suchleiste auf deiner Website wünscht, welchen Nutzen hat er davon? Wird sie das Erlebnis effizienter machen? Wird es ihnen leichter fallen, das zu finden, was sie suchen?
Dies ist der Nutzen deiner Funktion für den Endnutzer, der ein wichtiger Teil deiner Agile Story ist. Wenn du diese Informationen fertiggestellt hast, kannst du eine vollständige Agile Story erstellen - was uns zum nächsten Abschnitt führt.
4. Erstelle die User Story
Nachdem du die drei Hauptelemente kennst, kannst du nun die User Story erstellen.
Wie bereits erwähnt, sind User Stories prägnant. Es gibt keinen Platz für Fachjargon, also muss die Sprache einfach sein und ein klares Bild davon vermitteln, was der Benutzer benötigt.
Hier ist die Struktur, die wir zuvor skizziert haben:
"Als [Benutzer] möchte ich [Ziel/Zweck], damit [Nutzen/Ergebnis]."
Du kannst auch unsere User Story Map Vorlage verwenden, um deine Ideen festzuhalten. Die Vorlage hilft dir, die Customer Journey zu visualisieren und die Aufgaben zu skizzieren, die du erledigen musst, um das Kundenerlebnis zu verbessern.
5. Arbeite mit dem agilen Entwicklungsteam und Stakeholdern zusammen
Obwohl der Product Owner häufig für das Schreiben der User Story zuständig ist, ist eine gewisse Zusammenarbeit zwischen den Teams erforderlich.
Der Product Owner, das Entwicklungsteam und andere Stakeholder müssen die User Stories überprüfen, um sicherzustellen, dass sie korrekt sind und alle auf derselben Seite stehen. Am Ende dieses Prozesses solltest über User Stories verfügen, die klar, prägnant und präzise sind.
Bei dieser Gelegenheit kannst du auch deine Akzeptanzkriterien festlegen, d. h. eine Reihe von Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit eine User Story vollständig ist. Anhand der Akzeptanzkriterien weiß jeder, wann ein neues Feature oder eine neue Funktion für die Veröffentlichung bereit ist.
Um so effektiv wie möglich zusammenzuarbeiten, ist es hilfreich, ein Tool für die Zusammenarbeit zu haben.
Mit Miro kann dein gesamtes Team virtuell und persönlich in einem gemeinsamen Raum zusammenarbeiten. Du kannst deine User Stories zum Arbeitsbereich hinzufügen, den Zugang für dein Team freigeben und sogar Jira-Karten integrieren, um den Überblick über die geleistete Arbeit zu behalten.
6. Priorisiere die User Stories im Product Backlog
Sobald du eine Liste mit User Stories hast, musst du diese zum Product Backlog hinzufügen.
Das Product Backlog ist eine nach Prioritäten geordnete Liste aller Funktionen, die für ein Produkt entwickelt werden müssen. Hier ordnest und priorisiert du die User Stories nach dem Wert, den sie für den Endbenutzer haben. In unserer Product Backlog Vorlage erfährst du mehr darüber, wie es funktioniert.
Nachdem du die Stories zum Backlog hinzugefügt hast, führst du mit deinem agilen Team ein Sprint Planning Meeting durch, um zu entscheiden, welche User Stories dem kommenden Sprint hinzugefügt werden sollen. Hierbei kann ein Backlog Refinement helfen.
Hier sind einige der Bereiche, die du bei der Priorisierung von User Stories berücksichtigen solltest:
Identifiziere Quick Wins, die den größten Nutzen bringen
Wenn eine deiner User Stories ein neues und einfaches Feature beschreibt, das dem Endbenutzer einen hohen Nutzen bringen könnte, sollte dies deine Priorität sein. Schließlich willst du mit dem geringsten Arbeitsaufwand den größtmöglichen Nutzen erzielen. Auf diese Weise hat der Endbenutzer ein besseres Erlebnis, und du hast mehr Ressourcen zur Verfügung, um sich auf andere Bereiche der Softwareentwicklung zu konzentrieren.
Überprüfe die Teamkapazität für die kommenden Sprints
Bevor du entscheidest, welche User Stories du priorisierst, solltest du überlegen, wie viel Zeit die Arbeit in Anspruch nehmen wird und wie viel Kapazität das Developer Team hat. Es ist sinnlos, User Stories zu priorisieren, für die das Team einfach nicht die Zeit oder die Ressourcen hat, sie fertigzustellen. Um diese Hürde zu überwinden, solltest du dich vorher mit dem Entwicklungsteam absprechen, um herauszufinden, was realistisch ist.
Verwende eine Prioritätsmatrix
Wenn du Schwierigkeiten hast, herauszufinden, welche User Stories in einem bevorstehenden Sprint Priorität haben sollten, verwende eine Prioritätsmatrix. Diese hilft dir, den Arbeitsaufwand und die Auswirkungen zu vergleichen, die er haben wird. Wir haben eine Reihe von Prioritisierung Vorlagen, die dir in dieser Situation helfen werden.
Verwende Miro, um agile User Stories zu erstellen
User Stories sind ein kleiner, aber wesentlicher Teil eines agilen Frameworks. Sie regen dazu an, deine Software aus der Perspektive des Endbenutzers zu betrachten, was dir hilft, Features und Funktionalitäten zu liefern, die die Benutzererfahrung verbessern.
Um selbst User Stories zu erstellen, verwende unsere User Story Map Vorlage. Zeichne deine Ideen auf, skizziere deine Aufgaben und verfolge ganz einfach den Fortschritt, während du deine Software verbesserst.